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Das Frühstück im Hotel Rostov ist gut, der Service bemüht. Aber ohne Eintrittskarte geht gar nichts. Erst zur Rezeption den Frühstücksberechtigungsschein abholen. Dann in den Versammlungssaal der örtlichen KPD, alles frisch renoviert, aber in mir erwachen Erinnerungen an Besuche in der DDR in den 80iger Jahren des letzten Jahrhunderts. Ein Saal für sicher mehrere hundert Gäste, mit entsprechender Licht und Beschallungsanlage und auch die passende Musik läuft. Wir lassen uns nicht beeindrucken und bedienen uns am reichhaltigen Buffet.

Grobe Richtung Norden immer auf die Donau zu. Wieder finden wir eine andere Seite Bulgariens. Objektiv sind es bis zur Donau 70km, gefühlt geht es diese 70km immer geradeaus, ab und zu verändert die Straße etwas die Richtung, Kurve traue ich mich das noch nicht zu nennen. Allerdings könnte die Straße dafür auch vom Wellengang des Meeres geformt sein. Immer wieder große und kleine Wellenberge. Auf dem Wellengipfel schweift der Blick frei in alle vier Richtungen bis zum Horizont, auch insofern ist der Vergleich mit der offenen See berechtigt. Kilometerlang bringen hauptsächlich die wechselnde Fruchtarten der Felder rechts und links der Straße ein wenig Veränderung in die gleichförmigkeit. Hin- und wieder sehen wir entweder einen Mähdrescher zum ernten oder einen Traktor der die neue Saat ausbringt. Ich denke man könnte es komtemplatives fahren nennen. Nichts stört den Fluß der Gedanken so wie den Fluß des Fahrens. Abwechselnd Alleen die Abkühlung bringen, dann wieder freier Ausblick auf und über die Felder.

O.k. Ganz ehrlich, wir sind nicht alleine auf der Straße. Für Bulgarien herrcht hier reger Verkehr. LKW, PKW aber auch Pferde und Eselskarren in allen möglichen Beladungszuständen. Auch durchfahren wir diverse kleine odere größere Dörfer. In Knezha freut sich der entgegenkommende Rollerfahrer über unseren Gruß so sehr das er die Dorfstraße komplett im Wheelie befährt und dazu mit dem Bein grüßt. Respekt. 🙂 Trotzdem von mir aus könnten wir noch stundenlang so weiter gleiten, allerdings bin ich mit dieser Meinung nicht unbedingt in der Mehrheit. Glücklicherweise befinden wir uns aber kurz vor der Donau und so befördert uns die letzte Welle nach Orjahova und gleichzeitig auch zu unserem ersten Ausblick auf die Donau, die hier als gewaltiger Strom Rumänien und Bulgarien trennt. Gab es früher nur die Brücke bei Ruse, sind zwischenzeitlich einige weiter Übergangsmöglichkeiten über die Donau hinzu gekommen, sei es die Fähre hier in Orjahova, die Brücke bei Vidin oder das Eiserne Tor, welches wir nutzen wollen. Dies weil wir noch in Bulgarien verweilen wollen, aber auch weil wir denken das die Überfahrt über das Kraftwerk vielleicht spannender sein könnte. Somit folgen wir ab hier der Donau und damit fahren wir nicht selten auch auf dem Europäischen Radfernweg No. 6 (Donauradweg). Um von der Straße aus die Donau sehen zu können bedarf es sehr oft einer blühenden Phantasie, zumeist ist die Straße weitab der Donau, immer nur für kurze Momente bieten die Möglichkeit einen Blick auf die Donau zu erhaschen. Andererseits ist die Streckenführung dadurch interessanter, immer wieder Kurven und es geht leicht Bergauf und -ab. Gedacht hatte ich mir, das wir irgendwo gemütlich an der Donau sitzen könnten, einen Kaffee und den Fluß geniessen. Aber touristisch ist hier noch nichts erschlossen, auf der gesamten Strecke bis Vidin finden wir keinerlei Möglichkeit dazu. So stoppen wir erst in Vidin, dort wo unsere Bulgarienreise begonnen hat, endet sie nun auch wieder. Von Vidin aus sind es nur noch wenige Kilometer bis zur serbischen Grenze und nur noch gut 30 Kilometer bis zu unserer heutigen Übernachtung in Negotin. Deswegen müssen wir uns hier nun von Bulgarien verabschieden.

Hatte ich eingangs meines Berichtes noch festgestellt das die Straßen in Bulgarien besser sind als in Serbien, stimmt dieses immer noch. Nun kann ich aber auch statuieren das die Häuser in Serbien einen deutlich besseren Eindruck machen als die durchschnittlichen Gebäude in Bulga

rien.

 

Pleven – Dolna Mitropolia – Gorna Mitropolia – Staroseltsi – Gostilya – Knezha – Orjahova – Mizia – lom – Vidin – Bregovo – Negotin; 270km

Übernachtet: Vila de Luxe in Negotin http://www.vila-delux.eu/, sehr schöne Zimmer, Pool!, klasse Frühstück und sehr freundlich, ganz klare Empfehlungen.

Gegegessen haben wir im Konak http://www.portal-srbija.com/etno-restoran-konak. Serbische Spezialitäten zu günstigen Preisen mit sehr freundlichem und gelungenem Service. Hier kommen wir gerne wieder hin.

Ich würde beim nächsten Mal immer wieder Negotin den Vorzug vor Vidin geben. Die Stadt ist in Summe schöner und lebendiger.