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DSC_3847Sven ist Bergbauingeneur aus Resita und Sergio hat ihn während der Eröffnungsveranstaltung zur Enduromania als Guide vorgestellt. Nach einer kurzen Unterhaltung mit ihm haben wir ihn für heute als Guide gebucht. Für uns heisst Enduromania Enduro wandern, Landschaft und Leute kennnen zu lernen. Sven hat es sich zum Hobby gemacht Altes wiederzuentdecken, zu erneuern, zu reparieren und zu bewahren. Einen ganz kleinen Teil von dem was er entdeckt oder wiedergefunden hat will er uns heute zeigen. Wir treffen uns im Enduromania Camp, es regnet ganz leicht, aber nicht im Wald wie Sven meint und genau dort fahren wir hin. Wir starten mit der uns bekannten Stauseerunde links am See vorbei, durch einen der Zuflüße und auf dem Holzabfuhrweg bergauf. DSC_3821Ungefähr auf der Hälfte der Strecke biegen wir links in den Wald ab. Den Weg kennen wir schon. Jetzt kann Karin Ihre Metzeler Competition nutzen. Meine schon erfahrenen TKC´s haben etwas mehr Mühe den geforderten Vorschub korrekt umzusetzen. Bislang sind wir auf diesem Weg immer auf ungefähr halber Höhe zum Semenic auf der Straße wieder herausgekommen. Aber Sven mag keine halben Sachen. Ich auch nicht deswegen bemerke ich auf halber Strecke das ich meine Navi verloren habe. Arbeitsteilung, der Beste fährt zurück – also Sven. Wir suchen zu Fuss den gerade gefahrenen Steilhang ab. Leider ergebnislos. Sven ist besser, nicht nur im fahren auch im finden. Diesmal wird das Navi richtig verstaut und es geht weiter – bergauf. Immer wieder verleiten mich meine Reifen zu ungeplanten spontanen Richtungsänderungen. Auch Vollgas zur Selbstreinigung des Profils hilft immer nur kurzfristig. Trotzdem erreichen wir den Waldrand und sehen den Semenic direkt vor uns liegen. DSC_3824Nur noch ein kurzes Stück über die Wiesen und wir sind am höchsten Punkt des Berges. Karin sucht und findet noch schnell den hier oben deponierten Geocache. Owner des Geocaches ist lustigerweise Svens Tochter.

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Wir verlassen den Gipfel Richtung Skistation um einige hundert Meter auf der Straße zu brücken, aber nur ganz kurz dann geht es wieder links ab in die Wiesen. DSC_3840Wir folgen, für uns kaum erkennbaren, Spuren die uns in einem weiten Halbkreis um den Semenic herum auf den nächsten Berg führen. Hier auf 1430m Höhe begrüßt uns ein eiskalter Wind und wir sind froh um die Regensachen die wir noch tragen. DSC_3837Auf direktem Weg sind es nur 1,5km wir wieder im Wald untertauchen können. Sofort wird es spürbar wärmer und trockener.. Sven führt uns über kleine und kleinste einspurige Trails. Der Wald verändert sich laufend, Feenwald der uns immer wieder glauben läßt wir bewegen uns in einer Traumwelt, nur ein paar Meter weiter stehen die Bäume ohne Unterholz weit auseinander, mein Entfernungsgefühl trügt mich permanent. DSC_3854Nur der Blick auf den Kilometerzähler objektiviert die Fahrstrecke. Nur gut 15km sind es bis Sven wieder stoppt und uns auffordert ihm zu Fuß ins Unterholz zu folgen. Bevor die Bäume die Sicht nach oben versperren sehen wir einen Baum der über alle anderen herausragt. Zu diesem Riesen wollen wir. Eine Sequoia die wahrscheinlich gut dreihundert Jahre alt ist. Beeindruckend welchen Umfang der Stamm erreicht hat. Sequoias kenne ich nur aus amerikanischen Filmen, live habe ich noch nie eine gesehen. Diese hier ist eine von dreien die in Rumänien zu finden sind. Wenn man den Weg kennt. 🙂

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Dies ist genau der Grund warum wir Sven engagiert haben  und das nächste Highlight folgt sofort. Ganz abgesehen davon das der Weg durch diese Wälder an sich schon ein Highlight ist. Auf unserer Rumänienkarte kann ich später sehr gut erkennen das wir nun auf der Trasse der Kohlenbahn Anina – Resita fahren.DSC_3849 Die Strecke wurde in den 60er des vorigen Jahrhunderts stillgelegt, Schwellen und Schienen demontiert. Die Trasse selber blieb erhalten und bildet nun einen Fahrweg der gut trägt. Nur erkennbar ist er nur wenn man es weiss. Die Strecke ist so zugewachsen das ich gerade noch Karins Rücklicht zwischen den Gräsern leuchten sehe. Sven verschwindet komplett im dichten Gras. wir verlassen für wenige Meter die Trasse, folgen einem Waldweg um sofort wieder in eine kleine Schlucht abzubiegen. DSC_3872Nach der nächsten Kurve wird uns klar, wir sind wieder auf der Schmalspurbahn. Hier mußte der Weg für die Trasse aus dem Felsen gesprengt werden und so stehen wir nur wenige Meter später vor „unserem“ heutigen Tunnel. Sven fährt weiter, also folgen. Als Beleuchtung haben wir nur unsere Scheinwerfer und so erkennen wir nicht sofort das der Tunnel voller Schlamm und Ästen ist. Nach heftigem Schlingern und mit den Füßen im Matsch wühlend sind wir durch und der weitere Verlauf der Strecke ist gut zu erkennen. Erkennbar schon, befahrbar sicher, für bessere Fahrer, für uns ist hier Ende. Ohne Kettensäge geht hier nichts mehr. Auf der Trasse liegen umgestürzte Bäume quer, Karin versucht es noch ein Stück zu Fuß, aber auch das endet wenig später, statt Kettensäge bräuchte es jetzt TNT, ein Teil der Schlucht ist eingestürzt, somit wieder durch den Tunnel zurück, aber das übt und der Rückweg ist natürlich auch deutlich leichter. DSC_3873Kein Wunder, vielleicht hätte ich es besser gleich mit Abblendlicht versuchen sollen.

Gut sechs Stunden sind wir nun unterwegs und haben auf den letzten 60km nur wenige Meter auf geteerten Straßen verbracht. Dies ändert sich nach der nächsten Kurve, einmal rechts abbiegen und wir sind wieder auf der Bergstrecke von Valiug nach Brebu. Die restlichen 20km vergehen wie im Flug, kurz vor Garina verlassen wir die Straße um über die Schafweiden den direkten Weg zum Camp zurück zu nutzen.

DSC_3863Ein sehr eindrucksvoller Tag, mit vielen schönen Impressionen und anspruchsvollen Strecken liegt hinter uns. Sven hat es sehr gut verstanden sich auf unser Fahrkönnen einzustellen und die Route dementsprechend zu wählen. Ich habe jede Minute genossen und kann Sven als Guide vorbehaltslos empfehlen.

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