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Die für heute geplante Tour soll uns für den morgigen Tag entschädigen – zumindestens fahrtechnisch. Karin hat eine Strecke erarbeitet die fast nur aus Kurven besteht. Das längste Stück Gerade hat vielleicht 1000m. Auch wenn das Navi wieder mit „in 30km abbiegen“ versucht zu imponieren. Von Melnik aus fahren wir auf dem kürzesten Weg ins Pirin Gebirge. Eine toll ausgebaute Berg(renn)strecke die uns bis auf 1400m Höhe führt. Auf der Passhöhe ein Denkmal und keine Touristen, sowie wir fast die gesamte Paßstraße für uns alleine haben. Von nun an 20km Kurven bergab bis Dospat. Bei unserer Kaffeepause treffen wir ein nettes Paar die mit ihren Mountainbikes unterwegs sind und uns einige gute Empfehlungen für heute und morgen mit auf den Weg geben. Sie kennen nicht nur die Gegend sehr gut sondern erzählen auch über Land und Leute. Das Cafe in Dospat an der Kreuzung können wir empfehlen, die angebotenen, selbst gemachten, Kuchen können glatt die normale Hauptmahlzeit ersetzen :-). Zwei Hauptrouten führen von Dospat aus nach Plovdiv. Karin hat die etwas längere dafür aber fahrtechnisch schönere ausgewählt. An den diversen Stausseen vorbei klettern wir Kehre um Kehre bis auf knapp über 1000m. Diese Route ist schon deutlich belebter als die Bergstrecke nach Dospat, aber trotzdem traumhaft zu fahren. Ich bin versucht die Landschaft mit der Ardeche in Frankreich zu vergleichen. Aus dem Piringebirge heraus müssen wir in der Ebene diverse Flüsse queren bei fast allen können wir hierzu die vorhandene Brücke nutzen. In Ustina leider nicht, hier hat das letzte Hochwasser die Brücke komplett weggerissen, Ersatz ist nicht zu sehen. Was nun? Während wir auf dem Dorfplatz stehen kommt ein freundlicher Bulgare auf uns zu und erklärt uns die Alternative. Bulgarisch kann ich immer noch nicht doch ich glaube zu verstehen, wie wir fahren sollen und das er meint, das die Alternative problemlos auch mit seinem Auto zu bewältigen wäre – er fuhr keinen Geländewagen. Wir suchen uns den weg durchs Dorf und finden auch die Furth und den Feldweg der wieder auf die Hauptstraße führt. Das Hauptproblem war weniger die Querung des Baches als mehr der starke Gegenverkehr auf der einspurigen Trasse. Wenig später sehen wir sie: die erste Ampel nach fast 280km und sind in Plovdiv angekommen. Mit nur ganz wenig verfahren finden wir auch unser Hotel und starten noch eine kurze Sightseeing Tour in „Old Town“.

Heute scheint Hochzeitstag in Plovdiv zu sein, wir begegnen mindestens drei verschiedenen Hochzeitsgesellschaften die alle aus der St. Bogoroditza Kirche herauskommen und in unterschiedlichen Extravaganten Fahrzeuge einsteigen. Wir klettern weiter durch die Altstadt und finden ein Kaffee (was sonst) direkt am antiken Theater gelegen. Dort finden gerade die letzten Vorbereitungen für die heutige Aufführung statt. Es ist immer wieder faszinierend zu hören wie gut die Römer die Akustik beherrschten.

Den Abend beschliessen wir in einem freundlichen Italienischen Restaurant, ein wenig Erholung von der fleischlastigen Balkanküche.

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Melnik – Harsovo – Katuntsi – Gorno Spanchevo – Gotse Delchev – Dabnitsa – Satovcha – Dospat – Borino – Devin – Mihalkovo – Vacha Stausee – Krichim Stausee – Krichim – Ustina – Plovdiv; 280km

Übernachtet im Hotel Intelcop. Renoviertes ehemaliges Interhotel. Aber gute Zimmer, nette Bedienung und ein gutes Frühstück.