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oder wir sammeln Länderpunkte. Melnik liegt im Dreiländereck Macedonien, Griechenland, Bulgarien und eigentlich auch noch Türkei. Türkei noch mit in die Tour aufzunehmen wird uns dann doch zuviel. Wir planen die Route daher nur über Macedonien, Griechenland und wieder retour nach Melnik. Da wir nicht auch noch Macedonische Denar tauschen wollen wird kurz nach dem Start in Bulgarien noch vollgetankt. Die Grenze ist nur ein paar Kilometer weiter und schnell erreicht. Hier nehmen die Grenzer es etwas genauer, ich soll nicht nur die Sonnebrille sondern zusätzlich auch noch meinen Helm abnehmen. Auf unserer Strecke liegen einige, laut Karte, sehr schöne Seen, zur Sicherheit haben wir daher unsere Badesachen mit eingepackt. So geht es auf dem schönstmöglichen Weg direkt zum Dorjan See. In Nova Dorjan wird alles für den Tourismus vorbereitet, mit dem Bau eines größeren Hotelkomplexes haben die Verantwortlichen schon begonnen, aber reizvoll zum Baden ist es noch nicht, also weiter. Nur ein paar Meter später erreichen wir Dorjan. Hier tobt der Bär, links Badestrand, rechts Hotels und Verkaufsbuden. Gefühlt ist es wie an der Adria, Schrittempo und aufpassen keine Touristen zu überfahren, die weder rechts noch links schauen. Irgendwie ist das für uns too much, nach den leeren und einsamen Straßen der letzten Tagen. Wir glauben das wir noch ein paar weitere Chancen haben, kurzer Wechsel nach Griechenland. Der gleiche See, aber wieder ganz anders. Leere, Einsamkeit, Touristenfrei, eigentlich alles das was wir suchen. Leider gibt es einen guten Grund für all diese positiven Aspekte. Der See ist absolut unzugänglich nur Schilf, Sumpf, Moor, keine Chance auch nur ansatzweise das Seeufer zu erreichen. Irgendwie scheint uns heute das Badeglück nicht vergönnt zu sein, oder wir sind zu anspruchsvoll. Aber egal, wir wissen,es kommt noch ein Badesee in Griechenland auf unserem weiteren Weg. Bis dahin gönnen wir uns erstmal eine Pause in einem Cafe. Wenn wir es nicht schon an den Nummernschildern und der Sprache erkannt hätten, spätestens beim bezahlen der Rechnung wissen wir in Griechenland zu sein. Soviel haben wir auf unserer Reise noch nirgendwo gezahlt. Trotzdem der Kaffee war sehr lecker und die Pause hat uns gut getan. Gestärkt fahren wir weiter in Richtung Mandraki. Laut Karte gibt es hier einen direkten Zugang zum Kerkini See. Stimmt auch, der Zugang ist vorhanden, wir können sogar bis ans Ende der Strandpromenade mit den Motorrädern fahren. Allerdings hat sich sowohl der Tourismus als auch der See offenbar schon vor Jahren von Mandraki zurück gezogen. Dafür bietet sich eine gute Gelegenheit Reiher und ihre Fangmethode zu bewundern. Unter diesen speziellen Rahmenbedingungen verzichten wir für heute auf den Badetag und treten den geordneten Rückzug nach Bulgarien an. Auf der Straße am See entlang begegnet uns ein griechische Motorradfahrer der eine spezielle Form des Grüßen beherzigt. Der Hayabusa Fahrer reagiert auf meinen Gruß mit einem langgezogenen Wheelie bei mindestens 100km/h auf der Landstraße. Wir passieren die Grenze und jetzt wären es nur noch 15 kurze Kilometer bis Melnik. Ich will noch tanken und Karin sieht ein Hinweisschild „Tankstelle 1km“. Wir biegen links ab auf die Dorfstraße, drei Sleeping Policemen später stehen wir vor einer Bahnunterführung bei der ich unwillkürliche den Kopf einziehen und prüfe ob ich mit den Koffern nicht hängen bleibe. LKW fahren hier defintiv nicht zum tanken. Nach weiter 500m endet die Straße. Intuitiv biegen wir wieder links ab und sehen die Tankstelle. Für die Tankstellenauffahrt sollte man entweder schmerzbefreit oder ein geländegängiges Fahrzeug haben. Dafür ist die Tankstelle mit einem Dutzend Zapfsäulen versehen und nagelneu. In Sichtweite steht eine zweite Tankstelle gleicher Größe und ebenfalls gerade erst eröffnet. Des Rätsel Lösung: Die Bulgaren bauen hier eine Autobahn, die Trasse ist auch schon erkennbar, von befahrbar aber noch eine Zeit entfernt. Dafür sind die Tankstellen schon fertig und warten auf Kunden, man muss sich nur trauen die ca. 50cm Höhenunterschied zu bewältigen oder wahlweise den Schildern folgen, außer das Auto ist höher und breiter als ein Golf. Nun könnten wir endgültig den Heimweg antreten. – Wenn wir nicht noch Geld holen wollten, das würde auch an dem einzigen in Melnik vorhandenen Automaten gehen, wäre aber langweilig. In Katunsi soll auch ein Automat stehen, und dorthin führt eine schöne kurvige Nebenstrecke. Die Strecke ist auch schön, der Geldautomat ist auch vorhanden, funktioniert und wir könnten wieder zurück, auf der gleichen Strecke, aber warum, also abkürzen. Die gewählte Abkürzung ist in der Karte „weiß“ gekennzeichnet. Weiß bedeutet in diesem Fall Schotter und Sand, so das die Abkürzung dann doch länger dauert. Mit nur knapp einer Stunde länger hätte es eine typische Ralf Abkürzung sein können, nur das ich diesmal wirklich gar nichts dafür konnte.

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Melnik – Novo Selo – Strumica – Novo Dorjan – Dorjan – Dorjan See – Mandraki – Kerkini See – Chuchuligova – Katunsi – Melnik; 240km

Übernachtet im Hotel Slavova Krepost. Könnte ein richtig gutes Hotel sein, wenn es eine andere Wirtin hätte. Besser eine Alternative im Ort wählen – oder komplett selbst bedienen 🙂 funktioniert auch.

Gegegessen: Bistro Melnik., Gut, günstig, freundlich